Ist Strukturvertrieb wirklich Betrug oder eine echte Karrierechance? Erfahre, worauf du achten musst und wer besser die Finger davon lässt.
Sobald jemand das Wort „Strukturvertrieb“ sagt, passiert etwas Interessantes: Die Stirn runzelt sich, die Arme verschränken sich, und irgendwer murmelt „Schneeballsystem“. Klingt bekannt? Dann gehörst du vielleicht zu denen, die schon mal von außen draufgeschaut haben – mit einer Mischung aus Skepsis, Neugier und einer Prise Misstrauen. Aber wie viel davon ist eigentlich berechtigt? Und was davon ist schlicht Unwissen oder Hörensagen? Lass uns das ganze Thema mal ohne Filter aufrollen – ehrlich, direkt und ohne Bullshit.
Viele urteilen über den Strukturvertrieb, ohne ihn jemals wirklich erlebt zu haben. Dabei steckt hinter der Abneigung oft mehr Emotion als Information. Wer im klassischen Jobumfeld groß geworden ist, versteht die Welt der leistungsorientierten Vergütung oft nicht. Plötzlich geht es nicht mehr um „9 to 5“ und Gehalt nach Tarif – sondern um Chancen, Eigenverantwortung und Wachstum mit Risiko. Klar, dass das nicht jedem schmeckt. Aber ist das allein ein Grund, das gesamte Konzept zu verteufeln?
Eins vorweg: Nein, Strukturvertrieb ist nicht für jeden geeignet. Und das ist auch gut so. Wenn du klare Strukturen brauchst, Sicherheit suchst und lieber Vorgaben umsetzt als selbst kreativ zu arbeiten – bleib besser im Angestelltenverhältnis. Punkt. Aber wenn du jemand bist, der Eigenverantwortung liebt, der bereit ist, sich weiterzuentwickeln, Feedback zu schlucken und trotzdem weiterzumachen – dann kann der Strukturvertrieb genau das Richtige sein. Wichtig ist nur: Du musst es bewusst wählen. Nicht blind rein, nicht blauäugig – sondern informiert und mit offenem Blick.
Ein großer Denkfehler, den viele machen: Sie werfen alle Strukturvertriebe in einen Topf – und stempeln das Ganze als Schneeballsystem ab. Völlig falsch. Denn: Struktur bedeutet erstmal nur, dass etwas aufgebaut ist – in Ebenen, mit Führung und Entwicklung. Ob es dabei fair, legal und seriös läuft, hängt vom Unternehmen ab. Es gibt echte Vertriebe mit soliden Produkten, echten Kunden und sauberer Vergütung. Und ja – es gibt auch schwarze Schafe. Aber die gibt’s in jeder Branche. Auch bei Banken, Autohäusern oder Handwerksfirmen. Die Struktur ist nicht das Problem – sondern, wie man sie lebt.
Du lernst im Strukturvertrieb nicht nur verkaufen. Du lernst, mit Ablehnung umzugehen. Du lernst, wie man aufsteht, wenn man hingefallen ist. Du lernst Kommunikation, Menschenführung und wie man Verantwortung übernimmt – nicht nur für andere, sondern auch für sich selbst. Selbst wenn du irgendwann wieder in einen klassischen Job gehst, wirst du anders auftreten. Selbstbewusster. Klarer. Zielorientierter. Und genau das ist es, was viele im Angestelltenverhältnis nie lernen – weil es ihnen nie abverlangt wird.
Klar, es gibt sie – die, die völlig abheben, alles andere schlechtreden und wirken, als wären sie aus einem Motivationsseminar nicht mehr rausgekommen. Aber ganz ehrlich? Solche Leute gibt’s überall. In jeder Religion, in jedem Unternehmen, in jedem Verein. Die Frage ist nicht, ob es schräge Vögel gibt – die gibt’s immer. Die Frage ist: Wie gehst du damit um? Lässt du dich von Einzelfällen abschrecken, oder schaust du dir selbst ein Bild vom System an? Denk dran: Die lautesten Kritiker haben oft nie selbst erlebt, was sie verurteilen.
Jetzt wird’s heikel – aber auch wichtig: Ein Schneeballsystem basiert darauf, dass du nur durch das Anwerben neuer Mitglieder Geld verdienst – ohne echtes Produkt, ohne echten Mehrwert. Früher oder später bricht das in sich zusammen. Ein seriöser Strukturvertrieb dagegen hat ein echtes Produkt. Kunden kaufen es. Berater beraten. Umsatz entsteht durch Leistung, nicht durch Illusion. Und genau hier liegt der Unterschied. Wer das nicht erkennt, macht es sich zu einfach – und schadet im Zweifel auch denjenigen, die seriös und sauber arbeiten.
Du bist introvertiert, hasst Verkaufsgespräche und willst keine Führungsverantwortung? Dann ist ein Strukturvertrieb wahrscheinlich nichts für dich. Und das ist kein Makel. Es gibt Jobs und Branchen, in denen deine Talente viel besser aufgehoben sind. Umgekehrt gilt aber auch: Nur weil jemand introvertiert ist oder kein Verkaufsprofi, heißt das nicht, dass er im Strukturvertrieb chancenlos ist – wenn das Umfeld stimmt, die Ausbildung passt und das Produkt überzeugt, kann sich da vieles entwickeln. Die Kunst liegt darin, ehrlich zu sich selbst zu sein – und nicht blind auf ein Versprechen reinzufallen.
Selbst wenn du im Strukturvertrieb scheiterst – was du dabei lernst, nimmst du für immer mit. Du lernst verkaufen, verhandeln, dich präsentieren. Du lernst, wie man vor Menschen spricht, wie man mit Ablehnung umgeht, wie man sich selbst strukturiert. Und das sind Skills, die dich in jedem Job, jedem Bewerbungsgespräch, jeder Selbstständigkeit weiterbringen. Der Strukturvertrieb ist kein Allheilmittel. Aber er ist ein Umfeld, das dich fordert, formt und wachsen lässt – wenn du bereit bist, die Verantwortung zu tragen.
Strukturvertriebe sind keine Heilsbringer. Aber sie sind auch keine Teufelswerke. Sie sind ein Werkzeug – wie ein Hammer. Du kannst damit ein Haus bauen. Oder dir auf den Daumen hauen. Es kommt darauf an, wie du ihn einsetzt. Wer reflektiert, ehrlich zu sich selbst ist, die richtigen Fragen stellt und mit klarem Kopf prüft, kann im Strukturvertrieb enorm viel lernen – und erreichen. Wer blind folgt, sich verführen lässt oder falschen Erwartungen aufsitzt, wird bitter aufschlagen.
Dieser Artikel will dich zu nichts überreden. Er will dich nur davor schützen, vorschnell zu urteilen oder dich von Menschen beeinflussen zu lassen, die lauter reden als sie denken. Du willst’s ausprobieren? Dann geh mit offenen Augen rein. Prüfe das Produkt, das Team, die Ausbildung, das System. Fühlt es sich nicht richtig an – steig wieder aus. Fühlt es sich richtig an – dann gib alles.
Du willst es nicht machen? Auch okay. Aber dann urteile bitte nicht über etwas, das du nie wirklich verstanden hast.
Vielleicht ist der Strukturvertrieb nichts für dich. Vielleicht ist er der Schlüssel zu deinem nächsten Level. Du wirst es nie wissen, wenn du’s nicht selbst prüfst.
1. Was ist ein Strukturvertrieb überhaupt?
Ein Strukturvertrieb ist ein mehrstufiges Vertriebssystem, in dem Produkte durch selbstständige Berater verkauft und neue Vertriebspartner aufgebaut werden. Einnahmen entstehen durch eigene Verkäufe und Provisionen aus dem Team.
2. Ist Strukturvertrieb ein Schneeballsystem?
Nein – ein legaler Strukturvertrieb hat immer ein echtes Produkt und basiert auf Leistung, nicht auf reiner Partnerwerbung. Schneeballsysteme hingegen sind illegal und ohne substanzielle Wertschöpfung.
3. Für wen eignet sich der Einstieg in einen Strukturvertrieb?
Für Menschen mit Eigenverantwortung, kommunikativer Stärke und dem Wunsch nach unternehmerischer Freiheit. Wer lieber Sicherheit und klare Strukturen möchte, ist im Angestelltenverhältnis meist besser aufgehoben.
4. Welche Risiken gibt es im Strukturvertrieb?
Die größten Risiken: unrealistische Erwartungen, schlechte Führung und unethische Vertriebspraktiken. Wer unvorbereitet startet, kann schnell enttäuscht werden. Sorgfältige Prüfung ist Pflicht.
5. Warum wird Strukturvertrieb oft so negativ bewertet?
Weil viele unseriöse Anbieter den Ruf der Branche beschädigt haben – und weil Unwissen schnell zu Vorurteilen führt. Wer sich jedoch mit offenem Blick informiert, erkennt: Es gibt auch faire, transparente Modelle.